[ZB Magnet 3] Athanasius Kircher (1601-1680), Magnes sive De arte magnetica tripartium ( Köln: Iodocus Kalcoven, 1643), Zentralbibliothek Zürich,Alte Drucke und Rara, Z 113, Frontispiz (to be checked again).

D.: Können wir uns selbst als Flüssigkeiten, als Flüssigkeiten, die stocken, anschwellen, verwirbeln, denken?
M.: Wenn ich den Blog betrachte, dann habe ich das Gefühl, mich aufzulösen …
D.: Und neu zusammenzusetzen, ja, ja, die gute alte strukturalistische…
M.: Wenn schon diese Gedankenfigur, dann aber bitte genauer, nennen wir sie bei ihrem richtigen Namen, und zwar die gute alte cartesische Methode: Ein Objekt wird reduziert, in dem man bestimmte Eigenschaften auszeichnet. In solche Eigenschaften, Atome, können wir sagen, wird es zerlegt und dann wieder zusammengesetzt, so zusammengesetzt, dass man an ein gesetzmässiges Zusammenwirken der Atome glauben kann.
D.: O.k., beginn noch einmal, tut mir leid, dass ich  dazwischen gesprochen …
R.: Wenn ich einen Text schreibe, dann habe ich das Gefühl, vor einem Berg zu stehen, den ich nicht besteigen kann.
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle.
D.: Künftig werden wir uns mit Geigerzählern durch unsere Welt bewegen, früher waren das Stöcke.
J.: Siehst du dann die Texte, die andere geschrieben haben? Sind sie die Berge, die Du nicht überwinden kannst.
M.: Das Abendland arbeitet die Gedankenfigur der Überwindung heraus. China – eine Kultur der magnetischen Forschung – operiert mit der Figur der Spannung, in die sich alles fügt.
H.: Fukushima ist ausser Kontrolle.
J.: Wie kann in einer solchen Kultur ein Reaktor ausser Kontrolle geraten?
D.: Japan ist das Rom Chinas.
M.: Preussen sind die Japaner Europas. Metaphern sind Chancen, Verhältnisse zu denken, lustvoll zu denken. Lachen wir mal. Ich halte die Auflösung, die ich empfinde, für produktiv. Ich denke dabei nicht an eine Desintegration, sondern an eine oder mehrere Ausweitungen: Ich werde porös wie Papier, in das Farbe träufelt; ich ahne Navigationsmöglichkeiten  zwischen der Welt, in der ich lebe, und der Welt, die Probekörper zusammensetzen und eliminieren; ich spüre, dass jedes Material – auch wenn es digital codiert ist – eine eigene Spannung mit sich führt, die die Wahrnehmung von der Welt lenkt. Ich werde zu einer Graphik, die andere in einen Film einbinden, den ich nicht kenne. Die anderen: Das sind die Spannungen, die von ihnen, ihrer Materialität ausgehen, ich werde zu den Strassenschlachten, deren Bilder ich angesehen habe.

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