Warten

Wir sind in der Zeit. Dann fallen wir aus der Zeit, fallen in eine Zeit der Ungewissheit und des Wartens. Ein Zug verspätet sich, ein Flugzeug kann nicht starten, unser Zeitplan gerät aus den Fugen und wir haben plötzlich eine Zeit, die wir nicht wollten.

Wir lehnen diese Zeit ab und möchten zurück in unseren Rhythmus, möchten unseren Zeitplan einhalten, unsere Ziele in gewohnter Zeit erreichen. Wir kalkulieren, telefonieren, wir informieren uns, um die Wartezeit, die uns plötzlich zugemutete Zeit zu verkürzen und in unseren Zeitplan zurückzufinden. Mehrere Formen der Zeitgestaltung sind nun im Spiel.

Vielleicht fügen wir uns, versuchen die Wartezeit zu nutzen. Wir beginnen zu lesen, schreiben, sehen anderen Wartenden zu, messen die Zeit ab. Die Wartezeit kann gewiss oder ungewiss sein. Sie wird vielleicht nicht planbar sein. Sie ist zum Beispiel nicht berechenbar, wenn etwas im Verhältnis von Natur, Technik und Mensch nicht stimmt. Dann, wenn ein Unglück eingetreten ist. Das Unglück der anderen bedeutet für uns, dass die Verbindungen, die wir vorgesehen haben, nicht funktionieren, auf absehbare Zeit nicht funktionieren und auch uns in eine unglückliche Lage versetzen

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