Das Buch der Ähnlichkeiten

„Das Buch ist Ort der Macht Gottes und ist zugleich der Ort, an dem Gott Macht verliert: der Ort zugleich Seiner grössten Macht und Seiner demütigen Kapitulation“ (Jabès)

Der Computer ist Ort der Macht des Menschen und zugleich der Ort, an dem der Mensch Macht verliert: der Ort seiner grössten Macht und seiner Kapitulation. Der Computer ermöglicht die Kontrolle und Steuerung der Natur, der Technik und der Menschen. Er ist ein Instrument der Ermächtigung und ein Instrument der Unterwerfung. Schneller, sicherer, zuverlässiger operiert das Gerät mit Zahlen im Dienste der Menschen, langsamer, unsicherer, unzuverlässiger wird der Mensch gegenüber der Maschine im Dienste des Menschen. Diese Demütigung ist eine Chance zu fragen, was den Menschen ausmacht: Sicherheit, Geschwindigkeit oder Unberechenbarkeit, Stockungen? Wäre es klug, den Computer zu meiden, ihn, das mächtigste Produkt des Menschen, Ausdruck der Göttlichkeit des Menschen?

„Der Mensch ist Gott, wo Gott Sich Mensch macht, in der Ähnlichkeit.“

Siehe auch: Röller, Nils (Hrsg.): Migranten – Edmond Jabès, Luigi Nono, Massimo Cacciari. Berlin 1995: Merve

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