“Schöne Dinge,
mit denen sich besonders intelligente Leute gern beschäftigen”, nennt Hans Magnus Enzensberger in einem Essay über Intelligenztests folgende Methoden, die in den Tests eingesetzt werden: Faktorenanalyse, Intervallskalen, Matrizenoperationen, Restvarianzen, nichtparametrische Korrelationen. Diese Methoden werden mit der Prämisse verwendet, dass sich Intelligenz mit Zahlen ausdrücken lässt. Enzensberger zitiert den Biologen Stephen Jay Gould, der diese Prämisse kritisiert und am Beispiel der “Faktorenanalyse” Absurditäten dieser Prämisse verdeutlicht. Sie führt zu einer Verwechslung von Ursachen und Korrelationen: “Der Autor”, so fasst Enzensberger Goulds Argument zusammen, “trifft beispielsweise die wenig überraschende Feststellung, dass sein Lebensalter mit jedem Jahr zunimmt. Gleichzeitig steigt vielleicht der Preis des Emmentaler Käses, die Einwohnerzahl von Mexiko und die durchschnittliche Entfernung der Galaxien. Zwischen diesen Grössen lässt sich dann eine hohe positive Korrelation ausmachen. Das bedeutet aber durchaus nicht, dass Goulds Lebensalter steigt, weil der Schweizer Käse teurer wird”. Enzensberger, Hans Magnus: “Im Irrgarten der Intelligenz – Über den getesteten Verstand und den Unverstand des Testens”. In NZZ NR. 263 – Auszugsweiser Vorabdruck eines Essays der Anfang Dezember unter dem Titel “Im Irrgarten der Intelligenz” in der Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung, Zürich erscheinen wird.