– II oder I – –

Mögliche Darstellung der Zahl Drei. Wie kommt zum Einen und zum Anderen ein Drittes? Ein Alphabet mit nur zwei Zeichen muss zur Darstellung der Drei ein Zeichen wiederholen. Die Drei unterscheidet sich damit von der Eins und der Zwei, wenn man ein binäres System wählt. Diesen schlichten Befund möchte ich aufwerten, indem ich an die Schlange und Jesus Christus erinnere. Das gnostische religiöse Denken unterscheidet zwischen einer guten Welt und einer schlechten, zwischen einer geistigen und einer materiellen Welt. Zwischen beiden Welten bewegt sich die Schlange. Sie ist das Dritte, das die beiden Welten – die eine gute und die andere schlechte –  miteinander in Verbindung setzt. Maschinen sind wie diese Schlangen konzipierbar. Sie verkörpern etwas Geistiges (ein Naturgesetzt, eine Regel), damit nehmen sie  Raum zwischen der Welt der Sinne und der Welt des Verstandes ein, sie sind Zwitterwesen. Das erlaubt, sie als Schiffe zu verstehen, die zwischen Küstenstädten Verbindungen herstellen oder auch – wie das Schiff des Theseus – die Verbindung der Athener mit den Göttern ihrer Stadt bekräftigen. Solche Schiffe bestehen aus laufenden und stehenden Gütern. Am Bild des Schiffes gefällt mir, dass es mit Vagheiten wie schwankenden Winden und Strömungen umgehen muss. Ich wünsche mir, dass Maschinen als Schiffe denkbar werden, in denen poetische Formen verwendet werden. Davon verspreche ich mir, dass das Schiff flexibel in unsicheren Verhältnissen navigieren kann. Denn ich habe Mühe, der Turingmaschine die Navigation in schwierigen Gewässern anzuvertrauen. Allerdings reizt der Gedanke, mit der Maschine die eigene Seele zu entdecken. Sie wird dann selbst zu einem Reich, das sich zwischen harten und weichen Grenzen ausbreitet.

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