Zweieinheitlichkeit I –
Da ist der Mensch zunächst in einem Zustand des Tunings. Die Umwelt tunt ihn, durchdringt ihn unmittelbar. Dann findet er ein Mittel, Unterscheidungen zu treffen. Ein mentaler Zwischenraum spannt sich auf. Er unterscheidet das Eine vom Anderen, beginnt allmählich verschiedene Formen der Zeitlichkeit zu unterscheiden, später entwicklelt er Worte und Schriftzeichen. In der Vokalschrift hält er die Äusserungen seiner selbst fest. Materialisiert in der Schrift, entfernt von seinem Körper, tritt ihm das, was in ihm war, entgegen. Das ist nach Jaynes der Moment, wo der Mensch aufhört, Maschine zu sein und das Bewusstsein eines Selbsts zu entwickeln. Doch die Maschinen kehren zurück. Das Bewusstsein hadert mit sich, es spürt immer wieder maschinelle Komponenten in sich auf. Diesen Zwiespalt halte ich für produktiv: Immer wieder nach Maschinen in sich selbst suchen, so als stehe man immer wieder auf einer Schwelle zwischen zwei Zuständen: Einem naiven vorbewussten und einem kritisch seines Selbsts bewussten Zustand. Die Crux ist, dass der Zustand des Bewusssteinseins eines Selbsts, den Gedanken der “unbewusst” arbeitenden Maschine benötigt, um sich von ihm abzugrenzen. Ohne die Vorstellung von unbewusst ablaufenden Prozessen, ist das Bewussstein eines Selbsts undenkbar. Wir sind immer eingespannt. Eine Chance sehe ich darin, den Maschinengedanken zu komplementieren. Komplementieren, das verheisst allerdings eine einheitliche Form. Das ist trügerisch. Angemessener ist die Idee des bastelnden, stockenden Ergänzens, zum Beispiel, dem Einbau poetischer Funktionsformen in den Maschinengedanken.