Archive for February, 2018

John Wieners

Wednesday, February 21st, 2018

Und ich wohne mit grosser Angst in der Mitte der Nacht [.]
Welche Wracks erwarten mich im Geist, welche Drogen
stumpfen die Sinne ab, wie wenig habe ich zurück gelassen,
und was kann noch genommen werden?

John Wieners

Tuesday, February 20th, 2018

Und sehr ängstlich bewohne ich die Mitte der Nacht.

John Wieners

Sunday, February 18th, 2018

Und in grosser Angst bewohn ich die Mitte der Nacht.

John Wieners

Thursday, February 15th, 2018

Und mit grosser Angst wohne ich in der Mitte der Nacht.

Headfarm: Alpensplitter

Monday, February 12th, 2018

I Unschärfen sondern Säulen ab, Flächen entstehen nebenbei, die auf Twitter grüssen.
I Die Steinplatten vor der Haustür sind Splitter der Alpenfaltung. Ihre Zahl ist höher ist, als die Zahl der Haltestellen vom Wohnort bis zum Hauptbahnhof.
I Die Zahl der Haltestellen entspricht der Zahl der Stationen, an denen die Fernzüge von Zürich nach Rom oder Hamburg halten oder ins Puschlav, was nur halb so weit ist, aber abgelegen. Die Zahl der Steinplatten ist höher, auch wenn der Weg kürzer ist als die Fernverbindungen. Exakte sinnliche Phantasie kann bedeuten, die Zahl genau zu bestimmen, erst zählen, einfach zählen, nicht erzählen.
I Die Schleimspuren der Weinbergschnecken werden weniger, je kälter es ist. Ich versuche, aktiv niedere Tiere zu erwähnen, sie als Taktgeber, Normierungen zu denken. Ich möchte damit auch zu Sätzen gelangen, die in Versen anders werden, wenn sie mit Fühlorganen heranstrudeln, was kaum sichtbar wertvoll ist. Silbenplankton. Text mit Text erschliessen, mit Büchern Hallers Verse in seinem Gedicht über Die Alpen  avisieren, infinitesimal, den Kosmos denkend. Ich gehe davon aus, dass Hallers Gedicht auch in einer Welt ohne Bücher relevant bleibt, in dieser Welt, die Papier nass auf den Böden liegenlassen kann.

Zur Erholung ruf ich Geometrie auf, als ob sie geschlechtsneutral ist, gebrauche dann ein Wort, das Oberlehrer loben: Asymptotisch.

Wenn wir so Bilder Linien nähern, bleiben
wir in tangentialen Moden;
rastern wir hingegen Bilder mit Linien,
verkümmern Möglichkeiten der Dynamik,
dann verstärken sich Mechaniken,
die in Winkeln miteinander verschachtelt sind, verlieren die Tendenz zur mentalen Welt.  

Es fehlt das Salz, die Spannung zwischen Reihen,
die sich auch im Wechsel von betont und unbetont, männlichen und weiblichen Versen einstellt. Zu Hilfe kommt dieser pflegeleichten Rasterwelt das Tram. Es setzt dem Grübeln ein Ende, gibt dem Leben Fristen, die es einzuhalten hat.

JSO MAEDER. FIG.bl./feb. 2018 (1-2) – “c’mmon over, wildly grown, sweet ‘nd bitter”

Tuesday, February 6th, 2018

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Headfarm: Figuren/Tram

Monday, February 5th, 2018

I Geometrische Formen erscheinen im Anriss. Pythagoras ist offline, kann das nicht sehen, will das nicht sehen, ist zu berühmt dafür, auch wenn nicht sicher ist, ob er ein goldenes Bein hat. Rechteck, Kreis werden im Blog zu einem Ensemble nebensächlicher Gefüge. Denn es ist so einfach, einen Kreis digital zu platzieren, schwerer fällt, den Kreisinhalt zu füllen.

I Aufs Tram: In einem Tram fallen gelbe Haltegriffe auf, in einem andere der orange Ton der Innenverkleidung, der Bodenbelag nimmt die Farben der Stadt auf, vermengt sie lumpenpunktig. Zwischen ihnen entstehen die Figuren, signalisieren Trends, Proportionen, die der Blick wahrnimmt mit der Absicht, sie zu gestalten, mit Zitaten zu verbinden, süss bitteres unbezwingbares Wild, Worten, die von anderen gebildet, derzeit zur Disposition stehen in den Ökonomien der Datenträger.